Life crafting: enwise yourself

Sonnenhut ist eine Heilpflanze.

Life crafting kann sowohl als die Gestaltung des eigenen Lebens als auch als die Rettung in einem Rettungsboot interpretiert werden. Enwise kennt unser Sprachschatz noch nicht. Zu unrecht – finden wir.

Life crafting ist mehr als Job crafting

Die Gestaltung des eigenen Lebens betrifft auch, aber nicht nur, die Performance im Job. Doch schauen wir uns diesen Teilaspekt genauer an, um dann auf das größere Ganze zu schließen.

Job crafting: Definition

Job crafting wird hier verstanden als die proaktive und agile Gestaltung der eigenen Arbeit, sodass diese mit der Persönlichkeit, den langfristigen persönlichen Werten und Zielen eine größtmögliche Übereinstimmung findet. (Achtung diese Definition ist unsere eigene Version, denn die gängigen Vorlagen der Arbeitspsychologie oder Wirtschaftspsychologie sind noch zu engstirnig, wie wir finden.)

Bore-out-Syndrom

Um es hier hervorzuheben sei gesagt, dass wir in unserem Arbeitsumfeld nicht gelangweilt über das Bore-out-Syndrom klagen sollten. Wir müssen nicht in der Opferrolle verharren. Wir haben stets einen viel breiteren Möglichkeitsraum, als vordergründig scheint.

Neustart

Job crafting kann heißen, den alten Arbeitsplatz voll und ganz aufzugeben, um etwas völlig neues zu starten. Natürlich sollten wir in uns selbst investieren, in welcher Form auch immer: lesen, schreiben, lernen und / oder forschen… Wenn wir nicht in uns selbst investieren, warum sollten es dann andere tun? Oder anders herum gefragt: warum arbeiten wir für andere, wenn wir für uns selbst arbeiten könnten? Unter Arbeit verstehen viele zu Unrecht fremdbestimmte Arbeit. Selbstbestimmte Arbeit ist unterbewertet. Ganz bestimmt.

Powerful Small Changes

Es sind auch kleine Veränderungen im Arbeitsumfeld, die eine wesentlich veränderte Arbeitsumgebung schaffen. Susan David zeigt uns diese Nuancen vorzüglich auf.

  • Welche Werte sind wichtig für mich?
  • Welche Expertise möchte ich entwickeln?
  • Wie kann ich mehr Kreativität ausleben?
  • Wo finde ich mehr persönliches Wachstum?
  • Wie werde ich noch agiler? Nicht nur kognitiv. Auch emotional fügt Susan David hinzu. Wir heben auch die konative Agilität hinzu.

Susan David beschreibt auch, dass kleine Veränderungen, so unscheinbar sie auch sein mögen, eine riesige Wirkung entfalten können. Am eigenen Beispiel beschreibt die Harvard-Professorin, dass Fokus in ihrer Arbeit extrem wichtiger Gamechanger war: alle Ablenkungen an einem Wochentag zu erledigen, um an den restlichen Arbeitstagen tief fokussiert arbeiten zu können, war die kleine Veränderung in Ihrem Terminkalender, die bei ihr persönlich Wunder bewirkten. Sie fasst zusammen: „Powerfull small changes aren´t sexy, but you can master them and move on to the other next thing“. Mit anderen Worten: steter Tropfen höhlt den Stein.

Life crafting – keine Schnellschüsse

Life craftig ist nicht einfach. Vorsicht vor schnellen Lösungen.

Ähnlich dem Fast Food, gehen auch andere schnelle Lösungen nach hinten los. Wir erinnern uns: „Alkohol ist dein Sanitäter in der Not
Alkohol dein Fallschirm und dein Rettungsboot
Alkohol das Drahtseil, auf dem du, auf dem du stehst
Alkohol ist das Schiff mit dem du, mit dem du untergehst…“, singt Herbert Grönemeyer.

Wenn uns Probleme, welcher Art auch immer, überwältigen und wir die leichte / schnellle Lösung, wie beispielsweise Alkohol wählen, dann ist Alkohol die Lösung des Problems, bis die Lösung selbst zum noch größeren Problem wird.

Auch hier passt Albert Einsteins Tipp, es einfach zu machen, jedoch nicht zu einfach. Oder mit Goethe ausgedrückt: „Zeit, die wir uns nehmen, ist Zeit, die uns etwas gibt“.

Life crafting at its best: Forschende Zone finden

Was die Harvard-Professorin Susan David mit „Discomford ist the price of admission to a meaningful life“ zusammenfasst, wurde mit „raus aus der Komfortzone“ oftmals beschrieben. Elon Musk lebt es auf eine beeindruckende Weise vor:

Die Komfortzone zu verlassen, bedeutet in die lernende Zone einzutreten. Doch unschwer zu erkennen, geht Elon Musk erheblich weiter. Doch während außerhalb der Lernzone die Panikzone in der Standardliteratur zu finden ist, finden wir dass es da noch was anderes gibt: die forschende Zone.

Eine Zone, die uns selbst, die Organisation und jemanden wie beispielsweise Elon Musk zu Tränen treibt, jedoch vielleicht die ganze Menschheit nach vorne bringt.

Enwise yourself

Jedoch wollen wir nicht alle wie Elon Musk werden. Doch was wollen wir wirklich? Die langfristige Perspektive überfordert uns leicht. Dennoch sollten wir uns ab zu zu fragen, wie wollen wir gelebt haben, wenn wir eines Tages nur noch zurück – und nicht mehr nach vor blicken können.

Mit anderen Worten: Es ist nie früh genug, alt und weise zu werden.

Ach ja, wir haben versprochen, noch eins zu klären. Wir kennen vieles:

  • courage and encourage – Mut und ermutigen
  • rich and enrichment – reich und bereichern
  • able and enable – fähig und befähigen.

Aber warum gibt es nicht:

wise and enwise – Weise und …?

Leider gibt es so etwas wie „unwise“ – unklug, absurd, bedenklich.

Ist es nicht unklug, bedenklich, ja absurd, dass es das „enwise“ noch nicht gibt?

Wenn es das noch nicht gibt, dann müssen wir dieses „enwise“ erfinden.

Und am besten, wir fangen noch heute bei uns selbst damit an.