Nie mehr sprachlos mit dem ABBA-Prinzip

Tigerbaby sitzt mit großen Augen vor einer edlen Teetasse auf einem Baumstumpf im Wald. Über ihr tropft Wasser von einem Blatt in die Tasse. Text: „Nie mehr sprachlos! – Never ever speechless!“

Egal ob auf der großen Bühne, bei einer (Gerichts-) Verhandlung oder beim täglichen Kommunizieren: Manchmal fehlen uns die Worte.
Das Herz schlägt viel zu schnell. Der Kopf ist leer. Die passende Antwort ist einfach nicht da. Damit genau das nicht mehr passiert, habe ich ein einfaches Denkmodell weiterentwickelt: das ABBA-Prinzip.

ABBA-Prinzip?

Die Struktur wurde u. a. von Friederike Galland beschrieben. Eine Methode, um Gedanken zu ordnen und souverän zu kommunizieren:

  • (A)
  • Beschreibung: Was passiert gerade?
  • Bewertung: Wie stehe ich dazu?
  • Ausblick: Wie geht es weiter? Was ist der nächste Schritt?

Doch hier fehlt das A!
Und dann kam mir ein Buch in den Sinn:

Jefferson Fisher: The Next Conversation.

Atmen

Der smarte Anwalt beschreibt in seinem Buch ‚Beim nächsten Gespräch läuft alles besser‘, wie man sich in schwierigen Verhandlungen verhält:

„Your first word is your breath.“

Jefferson Fisher



Dein erstes Wort ist dein Atem.

Der Atem spielt eine wesentliche Rolle dabei, den Geist und den Körper zu regulieren. Wenn wir schnell atmen, wozu wir bei Stress neigen, leidet unsere Fähigkeit zu denken und zu reden.
Atmen sie tief ein und halten Sie fünf Sekunden die Luft an. Dann atmen Sie aus, lauten Jeffersons Empfehlungen (vgl. S. 99ff).

Buch „Beim nächsten Gespräch läuft alles besser“ von Jefferson Fisher liegt auf einem Schreibtisch neben einer Brille, handschriftlichen Notizen und einer Katzenbild.

Auch Andrew Huberman macht in zahlreichen Videos auf die Wichtigkeit des Atmens aufmerksam. Er stellt die wichtige Frage: Welche Atemtechniken sind in Echtzeit angewendbar? Damit sie praktisch im Alltag helfen. Huberman empfiehlt doppeltes Einatmen gefolgt vom ausgedehntem Ausatmen.

Fisher: „Die Gesprächsatmung bietet dir die Vorteile der langsamen, kontrollierten Atmung, um während eines Streits einen klaren Kopf zu behalten. Atme durch die Nase ein, atme dann noch ein zweites Mal eine Sekunde lang ein, und atme dann länger aus. Behalte einen gleichmäßigen Rhythmus bei.“ (Seite 119).

Beschreiben

Oft setzen wir Gegebenheiten voraus, die einfach nicht vorhanden sind. Damit ist die Klärung der Grundlagen eine wichtige Voraussetzung für die Kommunikation.

Worum geht es hier?

Beschreiben Sie die Problemstellung ganz genau. Setzen Sie wenig voraus. Erklären Sie gerne auch in einer bildlichen Sprache.

„Jedes. Wort. Zählt.“ Darauf macht uns Fisher auf Seite 143 aufmerksam. Kein Geschwafel. Sondern klar auf den Punkt.

Bewerten

Wie bewerten Sie das? Nehmen Sie eine ausgewogene Sichtweise ein. Gehen Sie auch auf Gegenargumente ein und entschärfen Sie diese. Machen Sie Ihren Standpunkt deutlich (vgl. Jefferson Fisher S. 148):

  • „Ich akzeptiere das nicht.“
  • „Ich will faire Bedingungen.“
  • „Ich brauche eine Garantie, dass das nicht wieder passiert.“

Ausblick

Wo soll es hingehen? Wohin führt uns der Weg?

Und oft vergessen, aber vielleicht noch viel wichtiger:
Wo landen wir, wenn wir diesen Weg nicht einschlagen?

Denn Gegenpositionierung auch bekannt als Counterpositioning gibt es nicht nur im Marketing.
Nein, jede kluge Argumentation sollte diese beinhalten.

Fazit: Nie mehr sprachlos

Egal ob in der Führung, in der Verhandlung oder bei Konflikten:
Das ABBA-Prinzip ist eine hervorragende Merkhilfe, um nie mehr sprachlos zu sein. Wenn wir an die Musikerfolge der Band denken, dann wird Kommunikation zur Musik in den Ohren.

Quellen

Fisher, Jefferson: The Next Conversation, 2025.