Geldillusion: Falle und Chance zugleich

Vertrauen

Illusion ist eine falsche, oft beschönigende Wahrnehmung der Wirklichkeit. Das Wunschdenken, das Geld habe annähernd den gleichen Wert wie früher, bezeichnen wir als Geldillusion. Was für die einen eine Falle darstellt, ist für die anderen eine Chance. Das war schon immer so.

Um diese Chance zu ergreifen, brauchen wir nicht einmal große Besitztümer. Noch nicht!

Geld, was ist das eigentlich?

Geld ist ein Tauschmittel. Um einen Tausch tätigen zu können, benötigen wir einen Tauschpartner. Der Tauschpartner muss das Geld auch annehmen wollen. Das wird er nur tun, wenn er vertraut, dass er selbst wiederum einen weiteren Tauschpartner findet, der das Geld haben möchte. Dafür muss das Geld nicht nur allgemein akzeptiert, sondern auch gut verfügbar und passend teilbar sein.

Ferner ist Geld ein Wertaufbewahrungsmittel. Sie können jetzt auf Konsum oder Investition verzichten, um später etwas erwerben zu können. Sie sichern sich mit dem gesparten Geld ab. Dabei vertrauen Sie, dass das Geld seinen Wert behält. Das es wertbeständig ist.

Geldillusion an der Tankstelle

Für rund einen Euro bekamen wir in Deutschland Anfang 2002 einen Liter Benzin. Anfang 2022 zahlen wir dafür rund zwei Euro. Der Wert des Euros bezogen auf einen Liter Benzin hat sich in zwanzig Jahren halbiert. Was damals an der Tankstelle ein Fünfzig-Euro-Schein war, ist nun der Hundert-Euro-Schein. Unterstellen wir gleichbleibenden Verbrauch und Leistung eines Fahrzeuges, dann kommen wir mit dem gleichen Geld nur halb so weit…

Inflation – die Einführung

Je mehr Geld da ist, bei gleicher Menge an Gütern, die getauscht werden können, desto weniger ist es wert. Wenn bei gleicher volkswirtschaftlicher Leistung mehr Geld im Umlauf ist, dann ist es objektiv weniger wert (bei gleichbleibender Umlaufgeschwindigkeit des Geldes). Inflation bedeutet Geldentwertung. Dieses nehmen wir als Preissteigerung wahr.

Dabei sind verschiedene Güter und Dienstleistungen unterschiedlich von der Preissteigerung betroffen. Die Mietpreise entwickeln sich in den Großstädten anders als auf dem Land. Die Teuerungsraten der Äpfel sind andere als die der Birnen. Um im Zeitablauf eine Vergleichszahl zu haben, wird eine allgemeine Inflationsrate bestimmt. Persönlich kann Sie die Inflation jedoch ganz anders treffen. Und zum Teil haben Sie das selbst in der Hand.

Schleichende Gefahr: Geldillusion

Geldillusion ist am gefährlichsten, wenn wir blind für diese Zusammenhänge sind.

In der nahen Vergangenheit war die allgemeine Inflationsrate relativ gering. Nun kommen wahrscheinlich andere Zeiten auf uns zu. Durchschnittliche jährliche Teuerungsraten von 5% oder mehr könnten uns bevorstehen.

Lassen wir die Freude über eine 5% Einkommenssteigerung schnell verfliegen, wenn die relevanten Preise um 7% steigen.

Unternehmen müssen nicht nur die höheren Beschaffungspreise und die höheren Lohnstückkosten weitergeben. Unternehmen müssen ferner die kommenden Preissteigerungsraten antizipieren und bereits jetzt in die Kalkulation einbeziehen.

Die Aufwärtsspirale der Preise und der Löhne beginnt. Ist sie erst einmal voll in Fahrt, dann ist die Inflation kaum aufzuhalten. Deshalb favorisieren wir Ökonomen eine Anpassung des Geldvolumens im Gleichklang mit der Steigerungsrate der volkswirtschaftlichen Wirtschaftsleistung, mehr nicht. Ist das nicht der Fall, entstehen Turbulenzen im wirtschaftlichen Zusammenspiel. Auf diese Turbulenzen müssen wir gut vorbereitet sein.

Auswege aus der Geldillusion

Wenn die für Sie relevanten Preise steigen, kommen Sie mit dem monetären Geld weniger weit. Der Hundert-Euro-Schein sieht immer noch gleich aus. Den schleichenden Prozess der Geldentwertung verkennen wir leicht, da sich die Preise unterschiedlich entwickeln und es auch hierbei ein ständiges vor und zurück gibt.

Doch auch bei der Geldillusion gilt: Problem erkannt, Problem gebannt.

Die Antizipation der zukünftigen Wertentwicklungen ist hier entscheidend.

Wer nun fürchtet, dass das Geld zukünftig an Wert verlieren werde, sollte zur Wertaufbewahrung nicht auf das bare Geld oder auf das monetäre Bankguthaben vertrauen, sondern sich nach anderen attraktiven Anlagemöglichkeiten umschauen.

Unterschiedliche Anlagemöglichkeiten

Mit den steigenden Preisen könnten diese Werte ebenfalls tendenziell steigen:

  • Aktien, Aktienfonds
  • Grundstücke und Immobilien
  • Gold, Silber sowie Seltene Erden
  • Kryptowährungen
  • Leistungen, die Sie selbst anbieten

Das Risiko der Wertanlage muss hierbei dringend beachtet werden. Wo große Chancen winken, da droht auch der Totalverlust.

Aktien

Ein Korb voller guter Aktien, unterschiedlicher Branchen, könnte gut dazu beitragen, eine mögliche Inflation ohne große Blessuren gut zu überstehen.

In den letzten Jahren haben die Dow-Jones-Werte grundsätzlich besser als die Dax-Werte performt. In den letzten fünf Jahren hat der Dow-Jones-Index um mehr als 60% zugelegt, der Dax hat im selben Zeitraum weniger als 15% gewinnen können. Ausnahmen bestätigen die Regel.

Werte aus den am stärksten wachsenden Wirtschaftszweigen, entwickeln sich ebenfalls besser als der Durchschnitt. Die Tech-Aktien lassen grüßen! Im Januar 2000 war der Gegenwert der heutigen Apple Aktie für einen Euro zu erwerben. Am heutigen Tage, am 2.Mai 2022 kostet diese rund 150 Euro.

Doch die Rechnung: ich investiere in Aktien, um mit der Wertsteigerung Immobilien erwerben zu können, sollte die bevorstehende Preissteigerung der Immobilien mit einkalkulieren. Je nach Wertentwicklung könnte es ein Nullsummenspiel werden. Schlimmer geht immer, gilt auch hier.

Gold, Silber und Seltene Erden

Handfeste Geldanlagen wie Gold, Silber und weitere Schätze wie Seltene Erden bieten größere Wertstabilität in turbulenten Zeiten. Seltene Erden das sind essenzielle Rohstoffe, die zum Bau des Smartphones beispielsweise gebraucht werden. Der unschlagbare Vorteil ist, dass keine Macht der Welt diese nach Belieben drucken kann. Ihre Menge ist objektiv durch die Fördermöglichkeiten begrenzt. Der stabile Wert ergibt sich auch aus der beständigen Nachfrage nach diesen Rohstoffen.

Diese Form der Geldanlage ist kein Papier oder kein Kontostand, sondern lässt sich ganz real in die eigene Hand nehmen. Der Reichtum kann haptisch gefühlt werden. Manche Menschen schmücken sich gern damit. Andere verstecken es lieber im Safe.

Krypto

Krypto ist vielleicht der simpelste Weg das eigene Geld zu verhundertfachen. Im November 2015 konnte man einen Bitcoin für rund 307€ erwerben. Im November 2021 war ein Bitcoin um die 50.000€ wert. Am 2.Mai 2022 ist ein Bitcoin rund 37.000€ wert. Das entspricht immer noch mehr als einer 10.000%igen Wertsteigerung im Vergleich zu November 2015! In weniger als acht Jahren haben manche Menschen ihr Vermögen mehr als verhundertfacht!

Diejenigen, die im November 2021 in den Bitcoin eingestiegen sind, sehen das aus einer ganz anderen Perspektive. Krypto ist gleichzeitig auch der einfachste Weg alles zu verlieren.

Das Timing ist daher sehr wichtig. Das lässt sich am Bitcoin-Beispiel unschwer erkennen.

Ultimative Chance der Geldillusion

Doch egal für welche Geldanlage Sie sich persönlich entscheiden, Sie sollten diese genau kennen und auch durch und durch verstehen. Diversifikation der Geldanlage dem eigenen Risikoempfinden entsprechend wird allgemein empfohlen.

Doch wir müssen noch keine Reichtümer besitzen, um aus der Lage das beste zu machen!

„Das beste Investment welches Sie tätigen können, ist ein Investment in sich selbst. Je mehr Sie lernen, desto mehr werden Sie verdienen“, das sagt kein geringerer als Warren Buffett, einer der weltgrößten Investoren.

Wenn wir die Herausforderungen der Inflation nutzen und uns selbst intensiv mit dem Thema Wirtschaft, insbesondere Geldwirtschaft beschäftigen, ist das vielleicht der klügste Weg, wie wir mit dem Thema umgehen können.

Wir investieren in uns selbst. Trügerische Denkmuster erkennen wir früh. Stolperfallen umgehen wir gekonnt. Wir sichern uns ab. Abgesichert schöpfen wir das volle Potential des Lebens aus. Wir haben die Wahl und können selbst Leistungen anbieten. Hier sind die größten Margen zu finden. Voller Selbstvertrauen schaffen wir dann auch die ganz großen Sprünge. Wer sonst?