Trampolinspringen als Metapher für das Krisenmanagement

Gen C macht große Sprünge

Zurzeit haben wir das Gefühl, dass es abwärts geht. Wie tief? Keiner weiß Bescheid. Corona lässt grüßen. Ängste entstehen. Garantien gibt uns keiner, die kann auch Gott bekanntlich nicht leiden… Was tun? Schauen wir uns das Trampolinspringen hierfür als Metahpher genauer an.

Auf- und Abbewegungen werden in der Wirtschaft als Zyklen betrachtet. Mal größer, mal kleiner, aber normal. Und spätestens, wenn fast alle denken, dass es nur noch abwärts gehen muss, dann ist der Tiefpunkt erreicht oder bereits überwunden.

Trampolinspringen: die Grundregeln

Als Jugendliche hatte ich das Glück, im Verein Trampolin springen zu dürfen. Ich weiß genau, wie ich am ersten Trainingstag die Saltos der Turner bewunderte. Doch zuerst wurden die Grundregeln verinnerlicht:

  • Absicherung ist am Wichtigsten
  • Überblick behalten
  • Körperspannung aufbauen und nie verlieren
  • üben, üben, üben.

Die Saltos kamen nach wenigen Übungsstunden mit einem Riesenspaß. Mitgenommen habe ich auch die Erfahrung, dass man mit voller Spannung ganz in die Tiefe muss, um hoch hinaus zu kommen. Wenn man in der Luft quasi steht, kann man Saltos und sonstige Sprünge leicht generieren. So in der Luft schwebend, erzeugt man selbst die Leichtigkeit des Seins.

Krisenmanagement

Sich abzusichern, Überblick behalten, innere Spannung aktivieren und immer wieder üben, diese Ratschläge klingen quasi trivial. Aber wird dieses im Organisationsalltag auch umgesetzt?

Was sollen wir üben und wozu? Diese Fragen sind lästig, müssen immer wieder gestellt und beantwortet werden. Neben den vorgeschriebenen Feuer- und sonstigen Übungen, die vielen das Leben retten, sind viele andere Sicherheitstrainings und Vorsorgemaßnahmen nützlich.

Ein Fahrsicherheitstraining zum Beispiel gibt in Gefahrensituationen Routine. Das Aussteigen aus einem verkehrt liegenden Fahrzeug vermittelt jahrzehntelang Sicherheit: Nie ohne vollkommene Körperspannung, die durch das Gegendrücken der Beine an der Karosserie erzeugt wird, losschnallen. Sonst bricht das Genick. Die häufigste leicht vermeidbare Todesursache im Straßenverkehr. Während des Losschnallens stützt die andere Hand den Körper an der Autodecke, die am Boden liegt, ab. Dann vorsichtig abrollen. Das geht einfach, kann jeder, man muss nur daran denken.

Von der Telearbeit zum Trampolinspringen

Nun haben wir andere Probleme. Für viele heißt die Devise: von zu Hause arbeiten. Telearbeit sei Dank. (Die Vorsilbe „Tele“ steht für „Fern“ sowie „Television“ mit „Fernsehen“ korrespondiert.)

Aber auch zu Hause müssen wir darauf achten, dass wir die Spannung nicht verlieren, sonst fällt manch einem die Decke auf den Kopf.

Lange sitzende Tätigkeiten machen einfach träge. Dem Spruch gemäß „wer länger sitzt, ist früher tot“, stehen wir lieber immer wieder auf und machen kleine Übungen. Es reichen Kniebeugen. Vielleicht auch Liegestützen, wer kann und mag. Trampolinspringen ist sicherlich super, jedoch nicht immer möglich.

Führungs-Kraft entfalten

„Was soll jetzt tun? – Ich kann meinen Mitarbeitern doch nicht alles vorschreiben, schon gar nicht, wenn sie zu Hause sind“, lautet die oft geäußerte Frage. Nein, sicher nicht. Aber ein kleiner netter Stubs mit einer Bewegungsermunterung, wäre vielleicht manchmal passend.

Es müssen keine Saltos sein.


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