Was passiert eigentlich wenn die relativ frisch gekrönte CEO schwanger wird? Als Unternehmensinhaberin zieht sie sich für etwa 12 Monate aus dem strategischen und operativen Geschäft zurück. Nichtstun ist angesagt. Zuvor belegt sie die wichtigsten Positionen mit erfahrenen, klugen und dennoch hungrigen Leuten. Und nun?
Bevor wir auf diese Thematik eingehen, schauen wir uns zuvor die Basics, das heißt die wichtigsten Aufgaben der Unternehmensführung an.
Wandlungsfähigkeit ausbauen
Unternehmen unterliegen einem ständigen Wandel. Daher gibt es keinen erstrebenswerten Endzustand. Jede Bestandsaufnahme ist deshalb stets eine Momentaufnahme.
Selbst Krisen gehören dazu. Diese sind zwar lästig. Jedoch treiben Krisen notwendige Veränderungen voran. Darum sollten wir den Wert der Krisen für die Entwicklung nicht unterschätzen. Krisen sind zum Wachsen da. Sie bieten die Chance auf einen Neuanfang.
Eintönigkeit ist der Entwicklung ganz wenig förderlich. Und das ist sehr milde formuliert. Vielfalt lässt nicht nur Ideen sprießen. Sie lässt diese gedeihen und räumt diverse Stolpersteine aus dem Weg.
Vielfalt entsteht nicht nur durch erfahrene Manager, sondern durch das eng verzahnte Miteinander verschiedenster Gruppen: unterschiedliche Organisationen, Unternehmensteile, Hierarchiestufen, Geschlechter, Alter, Kulturen, Überzeugungen…
Im Wald gehört sogar Totholz dazu.
Organisationen sind unterschiedlich
Nicht nur die Eigentumsverhältinisse und damit die zentralen Entscheidungsbefugnisse unterscheiden sich enorm. Auch die Zielfunktionen sind divergent. Sie klingen jedoch oft konträrer als sie sind: Sowohl Profit- als auch Nonprofit-Organisationen benötigen Kapital. Dennoch ist ihre Ausrichtung sehr divers. Das darf nicht unterschätzt werden. Gleichwohl gibt es Organisationsentwicklungstechniken, die von allen beachtet werden sollten. Jede auf ihre eigene Art.
Aufräumarbeiten verursachen immer auch Schäden. Strukturen gehen verloren. Verletzungen müssen geheilt werden. Wichtige Teile, die unersetzbar waren, müssen ersetzt werden.
Widerstandsfähigkeit entsteht durch Selbstorganisation. Einfach mal machen lassen. Vielfältige Systeme, die selbstorganisiet arbeiten, sind besonders stabile Systeme. Sie reagieren sehr schnell auf veränderte Bedingungen. Sie können auf diese Art Krisen am besten meistern.
Produktives Nichtstun
Einfach mal eine Zeit lang nichts tun – das ist die am meisten unterschätzte Maßnahme.
Dabei
zuschauen,
zuhören,
reflektieren und
Vielfalt fördern.
Ich weiß, dieses klingt einfacher als es ist. Und garantiert werden die falschen Personen diese Empfehlung beherzigen. So ist das nun mal.
Sollten Sie jedoch eine immense Angst vor dem Nichtstun verspüren, dann führt Ihr Weg nur durch diese Angst hindurch.
Übrigens hat die CEO in der Zeit des „Nichtstuns“ vielleicht das Produktivste für das Familienunternehmen überhaupt geschaffen. Sie hat die potentiell zukünftige Unternehmensnachfolgerin zur Welt gebracht und sie in ihren ersten Atemzügen begleitet. Aber das ist eine andere wundervolle Geschichte und darf keinesfalls auf die bloße Reproduktion reduziert werden.
Und so schließen wir mit Goethes Worten:
„Zeit, die wir uns nehmen, ist die Zeit, die uns etwas gibt.“