Selbstdisziplin als Königsmacherin

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Selbstdisziplin ist die innere Kraft, die erfolgreich macht. Die innere Verpflichtung unerschütterlich standhaft zu sein, ist der Schlüssel zum Erfolg.

Am Anfang der Erfolgsstraße steht die bewusste Entscheidung mehr zu leisten, mehr zu geben, mehr zu SEIN, verbunden mit dem festen Willen, der Welt zu dienen. Die Welt ein kleinwenig besser machen zu wollen.

Selbstdisziplin bedeutet, die langfristig zurückblickende Perspektive einzunehmen – wer möchte ich gewesen sein? – und dafür im Hier und Jetzt kleine und große Beiträge zu leisten. Der nachhaltig lange zurückschauende Blick macht den entscheidenden Unterschied.

Nicht der persönliche Genuss und die unmittelbare Bedürfnisbefriedigung stehen im Vordergrund, sondern die langfristigen Konsequenzen des eigenen Handelns sind entscheidend. Das trennt die Spreu vom Weizen.

„Der wichtigste und beste Sieg ist der über sich selbst“, lehrte Platon.

Jedoch waren die Menschen nie mehr Versuchungen ausgesetzt als in der heutigen Zeit. Fein abgestimmt triggern diese unentwegt unsere Schwachpunkte. Das verlangt uns vor allem eins ab: Selbstdisziplin.

Ohne Selbstdisziplin läuft daher nichts. Setzen wir die Selbstdisziplin klug ein, werden wir uns und unser Universum beherrschen. Wir werden zum König und zur Königin dank unserer stärksten Stärke, der Willensstärke.

Starke Willenskraft

Wer von den äußeren Einflüssen nicht zum Spielball gemacht werden möchte, muss vor allem eines lernen: sich selbst im Griff zu haben. Persönliche Schwachpunkte sind vor allem eines: eine breite Angriffsfläche: heute, morgen und auch noch übermorgen.

Geben heute Sie Ihrem zukünftigen Ich keine Chance, sich schämen zu müssen.

Selbstdisziplin ist daher ein wesentlicher Anker der Selbstbestimmung. Selbstdisziplin verhindert, dass wir von außen gesteuert werden. Somit schützt sie uns vor Unfreiheit. Wahre Freiheit erlangen wir nur mit Selbstdisziplin.

Die Macht unseres Willens trägt wesentlich zu unserer Charakterbildung und mithin zur Charakterstärke bei.

Charismatische Führungspersönlichkeiten sind ohne Selbstdisziplin schlicht undenkbar. Bevor ich andere führen kann, muss ich vor allem eins können: mich selbst führen.

Motivation allein reicht nicht

Wenn wir das machen, was wir lieben, dann sind wir intrinsisch motiviert. Wir haben diesen inneren Drive es zu tun, weil es Spaß macht. Weil es zur Selbstverwirklichung beiträgt und es langfristig unsere Identität prägt.

Jedoch werden wir nicht immer motiviert sein. Daher müssen wir lernen, diszipliniert zu sein. Wenn es darauf ankommt, müssen wir hart arbeiten, unabhängig von unseren Gelüsten.

Selbstdisziplin, je eher desto besser

Der Marshmallow-Test wurde mit Kindern im Kindergartenalter im Jahre 1968 durchgeführt. Die Kinder konnten sich aussuchen, ob sie das Marshmallow sofort aßen oder kurze Zeit abwarteten und später zwei Marshmallows bekamen. Innerhalb kürzester Zeit konnte die Belohnung verdoppelt werden.

14 Jahre später wurde ihr schulischer Erfolg begutachtet. Das Ergebnis verwundert nicht: Die selbstdisziplinierten Kinder sind zu resilienten, sozial anerkannten und schulisch erfolgreicheren Jugendlichen gereift (vgl. Walter Mischel: Der Marshmallow Test: Willensstärke, Belohnungsaufschub und die Entwicklung der Persönlichkeit, München 2015).

Aber auch hier gilt: Fordern Sie, aber überfordern Sie nicht.

Und Süßigkeiten als Belohnung ist bestimmt keine gute Idee. Wenn die Naschereien im Alltag ständig verfügbar sind, dann bedeutet dies langfristig nichts Gutes. Unnötig fordert das die Selbstdisziplin ständig heraus. Es ist eine permanente Versuchung. Achten Sie daher sehr darauf, dass die Belohnung nicht zur postmodernen Form der Bestrafung wird.

Erfolgsrezepte

Drei Raketen in die Luft gejagt, 27 Jahre im Gefängnis verbracht oder zwölf erhebliche Niederlagen eingesteckt, das sind persönliche Scherbenhaufen, die erfolgreiche Menschen diszipliniert überwinden mussten, bevor ihre Namen so wohlklingend wie Elon Musk, Nelson Mandela oder Abraham Lincoln wurden.

Doch was unterscheidet die disziplinierten von den weniger disziplinierten Zeitgenossen?

Gelingende Selbstdisziplin bedingt viele weitere Parameter:

  • intrinsische Motivation
  • klare Prioritäten verfolgen
  • sowohl kurz- als auch mittel- wie langfristige Ziele haben
  • kleine erreichbare Schritte kontinuierlich unternehmen
  • eigenem Rhythmus folgen
  • Routinen entwickeln
  • in sich selbst investieren, eigene Techniken entwickeln
  • Qualität anstatt Quantität schätzen
  • niemals aufgeben

Selbstdisziplin bedeutet Nein sagen zu können

Selbstdisziplin bedeutet ferner konsequent Nein sagen zu können. Uns öffnen sich ständig mehr als 1000 Türen. Wir müssen diszipliniert genug sein und an mehr als 1000 Versuchungen vorbeischlendern, um die richtige Tür zu wählen und durch diese zu schreiten. Nicht falsch abzubiegen, bedingt eine klare Vision, die auch hartnäckig verfolgt wird.

„Das Nein ist die schwierigste und gerade deshalb auch die liebevollste Antwort. Sie erfordert am meisten Umsicht, Engagement, Ehrlichkeit und Mut“, lehrte Jasper Juul (vgl. Jasper Juul: Nein aus Liebe, 2008). Dieses gilt erst recht uns selbst gegenüber. Das Nein sollten wir aus Liebe zu uns selbst, uns selbst gegenüber kultivieren.

Baustellen

Wir alle haben unsere eigenen Baustellen. Je tiefer die Gräben sind, desto weniger wollen wir diese bewusst wahrnehmen. Wir verdrängen diese. Reden sie uns schön. Doch das macht es nicht besser. Weglaufen, wegschauen oder in der Starre verharren macht alles nur noch schlimmer.

Eines Tages schauen wir in den Spiegel und wir werden dann kalt erwischt. Aber wir haben die Wahl, uns nachhaltig zu ändern. Wir müssen uns nur ernsthaft dafür entscheiden, es auch tun und den Mut aufbringen, es auch durchzuziehen.

Oft scheitern wir an zu großen Sprüngen. Alles an einem Tag ändern zu wollen, hat selten geklappt. Selbstdisziplin aufzubauen ist ein langer, harter Weg. Wenn wir das Scheitern jedoch einpreisen und daraus lernen, dann können wir auf dem Weg der inneren Entwicklung fortschreiten.

Auf diesem Weg müssen die Schritte einerseits klein genug sein, um bewältigbar zu sein, andererseits groß genug, um echte Fortschritte zu erzielen.

Doch Achtung: auf dem Weg zu mehr Selbstdisziplin können wir uns selbst etwas vormanchen. Doch dann sind wir Täter und Opfer zugleich, eine wirklich schlechte Kombination.

„Nein, ich geb´ niemals auf, sonst verliere ich noch die Achtung vor mir“, singt Peter Maffay. Erfolgreiche Menschen haben entschieden, dass sie nicht nur eine Extrameile gehen wollen. Sie tun es immer wieder.

Stellen wir uns den kleinen und großen Herausforderungen. Lassen wir uns durch nichts aufhalten. Jagen wir dem Erfolg nicht hinterher. Seien wir ungemein attraktiv und der Erfolg kann uns nicht widerstehen.

Wenn wir das Spiel gegen uns selbst gewinnen, dann werden wir gesünder, stärker und klüger. Wenn wir alles richtig gemacht haben – auch weiser.

Eigene Befindlichkeiten respektieren

Jedoch gibt es auch ein Zuviel an Selbstdisziplin. Wenn wir etwas übers Knie brechen wollen. Indem wir beispielsweise ohne Pausen durcharbeiten. Wenn wir uns nach lang anstrengender, getaner Arbeit keine Auszeit gönnen. Das verletzt unser Gehirn. Deshalb machen wir dann immer mehr Fehler. Es wird nicht besser. Schließlich machen wir mehr kaputt, als dass wir Sinnvolles errichten.

Auch bei Selbstdisziplin ist daher Umsicht gefragt. Kleine und große Pausen bringen den frischen Wind, den wir so sehr benötigen, um wirklich kreativ und produktiv zu sein.

Sportler wissen, dass nach einem Sprint eine kurze Pause notwendig ist. Dass genügend Schlaf benötigt wird, um die beste Leistung abrufen zu können. Wenige Tage vor dem wichtigen Wettkampf wird nicht mehr exzessiv trainiert, es findet allenfalls ein Erholungstraining statt. Auf jede Saison folgt eine Off-Saison. Spitzensportler denken nicht darüber nach, dass Sieger auch in den Pausen gemacht werden. Ihnen ist das ins Blut übergegangen.

Genauso benötigen wir intellektuelle wie emotionale Pausen, um die Prozesse verarbeiten zu können. Alles muss sich setzten können. In den kleinen und großen Pausen wird das Bewusste mit dem Unbewussten in Kohärenz gebracht. Es ist der innere Gleichklang, der uns robust und auf die noble Art weise macht.

Im Anschluss an die Pause nehmen wir unsere Angelegenheit selbstdiszipliniert wieder in die Hand und arbeiten motiviert und intensiv daran weiter.

Qualität statt Quantität schätzen

Natürlich können wir viel tun. Ständig beschäftigt sein. Und doch nichts wirklich bewirken. Wirklich bewirken, das bedeutet einen markanten eigenen Beitrag leisten.

Quantität wird überbewertet, weil diese sich so leicht messen lässt.

Beispielsweise das Schreiben: natürlich kann ich mir das persönliche Ziel setzen, täglich 1000 Wörter zu schreiben. Kein Problem: ich kann mich selbstdiszipliniert jeden Morgen um 8 Uhr an den Schreibtisch setzen und bis zum Mittag diese 1000 Wörter niederschreiben.

Jedoch ist Wörter zu schreiben und zu zählen nicht die Kunst, nach der wir so sehr trachten. Vielmehr kommt es darauf an, einen erfrischenden lesenswerten Text in die Welt zu setzen, der nicht nur neuen wesentlichen Inhalt bietet, sondern auch gut strukturiert und dem geneigten Leser Mehrwert bietet. Das kann eine neue Idee oder ein frischer Blick sein.

Das erfordert intensive Vorbereitung, Durchdenken der Thematik bis zur sich selbst einstellenden Klarheit und natürlich unermüdliches Schreiben – mit dem Ziel besser zu werden.

Es kommt auf die Qualität an, damit etwas Beachtung findet und – noch wichtiger – damit es einem Selbst die gewünschte Erfüllung schenkt. Es ist immer die Kunst des Organisierens, auf die es ankommt. Bestenfalls entsteht Magie.

Wenn wie dabei richtig, richtig gut sind, also an der Weltspitze angekommen sind, dann können wir bei der Vorstellung unserer neuen Idee, Ihres neuen Produktes, unserer neuen Fabrik auch tanzen, ohne dass es peinlich erscheint. Denn Feste sind zum Feiern da.

Was ist Selbstliebe? – Selbstdisziplin, was sonst?!

„Tu deinem Leib des Öfteren etwas Gutes, damit deine Seele Lust hat, darin zu wohnen“, so wird Teresa von Avila (1515 – 1582) von manch einem Bäckermeister zitiert. Doch das vermeintliche Stück Kuchen ist in der heutigen Zeit bestimmt nichts Gutes, sondern verursacht nur noch einen unerwünschten Insulinschock mehr.

Wenn wir unserem Leib was Gutes tun wollen, dann verzichten wir weitgehend auf Zucker und Alkohol, essen ausgewogen mit vielem bunten Gemüse, halten Essenspausen ein und treiben Sport.

Wenn wir unserer Psyche etwas Gutes tun wollen, dann lassen wir uns nicht ständig triggern. Im Umgang mit unserem Smartphone sind wir smarter als ebendieses. Wir überwinden unsere schwächsten Schwächen, bevor es andere tun. Wir investieren in unseren Intellekt. Wissenschaftliche Erkenntnisse verschiedener Richtungen verschlingen wir. Die größte und wichtigste Fallstudie aller Zeiten führen wir jedenfalls selbst durch: unser eigenes Leben.

Selbstdisziplin bedeutet nicht weniger Selbstliebe. Nein, ganz im Gegenteil. Selbstdisziplin bedeutet nicht nur Qual.

Selbstdisziplin bedeutet:

  • sich selbst erst zu nehmen
  • und sich die innere Freiheit zu schenken
  • sich ein positives Selbstbild weise erarbeitet zu haben.

Daher ist es von immensem Wert, dass wir sich nicht aufgeben, wenn es richtig schwierig wird. „Wenn du durch die Hölle gehst, gehe weiter!“, lautet ein weiser Spruch. Guter Rat ist so unfassbar wertvoll.

Point of no Return

Die eigenen Ziele konsequent und unbeirrbar zum Wohle der Allgemeinheit zu verfolgen, das stellt die Königsdisziplin dar.

Am Anfang ist es enorm anstrengend. Es gibt Höhen und Tiefen, die es zu überwinden gilt. Kämpfe, die ausgefochten werden müssen. Die härtesten Kämpfe führen wir mit uns selbst:

  • Der Kampf gegen unsere eigenen Schwächen führt zur inneren Stärke.
  • Wissen erlagen wir am besten durch die proaktive und kreative Suche danach, durch fremde Studien und eigene Experimente.
  • Wenn wir die Ambiguitäten des Lebens nicht nur sanft akzeptieren, sondern mit diesen gekonnt jonglieren, dann kommen wir der Weisheit ein weinig näher.

Kleine und große Erfolge setzen kurzfristig das Dopamin frei, das wir so dringend benötigen, um weiterzumachen. Wir kennen das Runners-High, das sich oft bei langen, gleichmäßigen Läufen einstellt. Oder das weniger bekannte Swimmers-High, das verzögert nach dem Training einen enormen Schub verleiht. Es ist so unfassbar schön, samstagmorgens um 9 Uhr nach dem Schwimmtraining beim Bäcker zu sein und sich die wohlverdienten Brötchen mit noch nassem Haar zu bestellen.

Nach welcher Arbeit auch immer, den ultimativen Dopamin-Kick gibt es unerwartet. Die Heureka-Momente sind kaum zu toppen. Gönnen wir uns diese!

Wir machen unbeirrt weiter. Denn Disziplin erzeugt noch mehr Disziplin.

Und schließlich überwinden wir auf der Straße des persönlichen Erfolgs diesen wunderbaren Punkt, der kein Zurück kennt, den Point of no Return.